Verwendung von Altären

Fundzusammenhänge in Oberdorla deuten an, daß teilweise auf den Altären kleine Holzidole aufgestellt wurden. Ebenso findet sich in der Nähe der Altäre immer wieder Zeremonialgerät wie Hammer und Keule (1).
Der altenglische Begriff wigbed (Götzentisch) deutet ebenfalls auf die Verwendung des Altars als Aufstellfläche für Götterfiguren hin.
Auf einen Altar fanden sich laut Eyrbyggja Saga u.a. ein heiliger Ring, ein Opferkessel mit Zweig oder Wedel. Mit dem Wedel wurde das im Opferkessel befindliche Blut des Opfertieres auf die Götterfiguren, die Kultteilnehmer und die Tempelwände gespritzt (1).

Das althochdeutsche Wort Opfartisk (Opfertisch) läßt auf eine etwas andere Benutzung des Altars schließen. So kann angenommen werden, daß die zu opfernden (schon toten) Tiere bzw. Gegenstände auf dem Tisch gelegt und dort gegebenenfalls geteilt bzw. für die Opferung zubereitet wurden. Hierfür sprechen die in Oberdorla gefundenen groß und stabil gebauten Opfertische (siehe Rekonstruktionsversuch eines Holzaltars)


Verwendung von (Thors)hämmern bei einer Zeremonie:

Der Hammer gilt als jeher als ein Zeichen für Donar-Thor. Er wurde-wird u.a. als Schutzzeichen verwendet. Die zahlreichen Funde von Hämmern in Oberdorla lassen darauf schließen, daß der Hammer auch in der Religion eine große Bedeutung spielte.
So diente er als Symbol für den Gott Donar. Segnen der Kultgemeinde mit Hilfe des Hammers ist ebenfalls denkbar. Aber auch eine Anrufung Thors, damit der Hammer bzw. die Kraft Thors durch den Hammer die anwesende Kultgemeinde vor bösen Kräften beschützt, ist sehr wahrscheinlich, da eine ähnliche Funktion als Schutzzeichen nachgewiesen ist.

Literatur: (1) Behm-Blancke, Günter, Heiligtümer der Germanen und ihrer Vorgänger in Thüringen Die Kultstätte Oberdorla Teil 1 und 2, Konrad Theiss Verlag Stuttgart, 2002

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